Autor: Swami Vivekananda
Übersetzer: Dr. Franz Hartmann
Seiten: 80
Maße: 148x210 mm
Das Wort Karma ist von dem Sanskritwort Kri, tun, hergeleitet. Alles, was getan wird, ist Karma. Technisch bedeutet dieses Wort auch die Wirkungen von Handlungen. In Verbindung mit Metaphysik stellt es die Wirkungen dar, deren Ursachen unsere vergangenen Taten waren. Aber im Karma Yoga haben wir es einfach mit dem Worte Karma, Werk bedeutend, zu tun. Das Ziel der ganzen Menschheit ist Erkenntnis. Sie ist das einzige Ideal, worauf die östliche Philosophie uns hinweist. Nicht Vergnügen, sondern Erkenntnis ist das Ziel des Menschen. Vergnügen und Glückseligkeit nehmen ein Ende. Die Menschen irren, wenn sie meinen, dass Vergnügen das Ziel sei. Die Ursache aller Leiden, die wir in der Welt haben, ist, dass die Menschen fälschlicherweise Vergnügen für das Ideal halten. Später merken sie, dass sie nicht der Lust, sondern der Erkenntnis entgegengehen, dass sowohl Freude als auch Schmerz große Lehrer sind, und man vom Guten wie vom Bösen lernen kann. Freude und Leid, welche über die Menschenseele hinwegziehen, lassen verschiedene Bilder darin zurück, und das Resultat dieser vereinigten Eindrücke ist das, was man Charakter nennt. Nehmt den Charakter eines Menschen, und ihr habt in Wahrheit nichts als seine Neigungen, die Totalsumme seiner Geistesrichtung; ihr werdet finden, dass Glück und Unglück gleiche Faktoren in Heranbildung dieses Charakters waren. Gut und Böse haben gleichen Anteil an der Charaktermodellierung, und in manchen Fällen ist Not ein größerer Lehrer als Glück. Wenn ich die großen Charaktere, welche die Welt hervorgebracht hat, studiere, so wage ich zu sagen, dass in der überwiegenden Mehrheit der Fälle Unglück mehr als Glück, Armut mehr als Reichtum lehrte, und dass Schläge das innere Feuer besser zutage förderten als Lob.
Inhaltsverzeichnis
Karma in seiner Wirkung auf den Charakter
Jeder ist groß an seinem eigenen Platz
Das Geheimnis des Werkes
Was ist Pflicht
Wir helfen uns selbst, nicht der Welt
Nichtanhängen ist vollendete Selbstverleugnung
Freiheit
Das Ideal Karma Yoga