Autor: Karl Hans Strobl
Seiten: 1297
eBook: 0,99 € (Kindle)
Beschreibung:
Am sechsten Januar des Jahres 1811 setzte sich der deutsche König Heinrich aus dem Geschlecht der Lützelburger zu Mailand die eiserne Krone der Langobarden aufs Haupt. Freilich nicht die echte Krone, denn die war durch ein dem König feindliches ghibellinisches Geschlecht entführt worden, sondern einen eisernen Reifen, der in der Eile angefertigt und, von ungefähr Ähnlichkeit dazu bestimmt war, die Zuschauer zu täuschen und die Zeremonie, die ohne Verschub vorgenommen sein wollte, zu ermöglichen. Bei dem darauf folgenden Krönungsmahl trug der König diesen Reisen noch auf dem Haupt. Und es begab sich, dass die Königin Margarete, als sie sich vor allem Volke unter Zinken- und Posaunenschall und lautem Jubel auf dem Hochsitz mit ihrem Gemahl zu einer Umarmung vereinigte, sich mit ihrem Mantel in irgendeinen zack des Reifens verfing und ihn dem König vom Kopfe riss. Aber ein Ehrenfräulein der Königin, Roswitha von Hochhaim fasste ihn noch in der Luft mit geschickten, weißen Händen und setzte ihn auf seinen geheiligten Ort.