Autor: Karl Hans Strobl
Seiten: 230
eBook: 0,99 € (Kindle)
Beschreibung:
Dann wurde es wieder dunkel. Nach ein paar Sekunden hatten sich die Augen wieder angepasst, und man nahm in der Dämmerung die Umrisse der Teilnehmer wahr. Von der Straße kam der Schein der Gaslaternen als schmutzig gelber Schimmer, der sich den Gegenständen anheftete wie der Schleier auf einer verdorbenen fotografischen Platte. Auf dem Klavier im Hintergrund des Zimmers stand die rote Lampe aus der Dunkelkammer des Hausherrn. Sie verstärkte das Gefühl, dass man es mit einer veränderten, verbogenen, ins Künstliche gewirrten Wirklichkeit zu tun hatte. Ihr Schein lag auf der Politur des Klaviers wie eine kleine Blutlache. Dann rann er als verdünnte Rubinlösung auf den Fußboden. Es gab eine Zone, wo er sich mit dem schmutzigen Gelb der Gaslaternen mischte und durchdrang. Dort war ein Zwitterlicht, das so recht zu diesem Zwischenreich zwischen Wahrheit und Schein, zwischen Ernst und Unfug, zu passen schien.